29 Jun 2014

9-Punkte-Plan entlarvt den DFB (Teil IV): Denunziantentum oder das große Wunschdenken des DFB

„Unter Denunziation versteht man die – häufig anonyme – öffentliche Beschuldigung oder Anzeige einer Gruppe aus nicht selten niedrigen persönlichen oder politischen Beweggründen, von deren Ergebnis sich der Denunziant selbst oder für einen anderen einen Vorteil verspricht.“ (Quelle: Wikipedia)

Soviel zur Erklärung, aber was hat dies nun mit dem 9-Punkte-Papier des DFB zu tun? Der DFB spricht in den Punkten sechs bis acht stets von den sogenannten „rechtstreuen Fans“, die doch am besten in altbekannter Denunziantenmentalität die eigenen Fans und Freunde an’s Messer liefern sollen. So deutlich sagt er es zwar nicht. Durch „Maßnahmen, die der Tataufklärung dienen“, könnten künftig gravierende Strafen „die sie [die Vereine] selbst nicht verschuldet haben, vermieden werden.“ (DFB Papier). Ah ja, was das bedeutet, können wir uns vorstellen. Und offen wird mit der Umlegung von Verbandstrafen gedroht bzw. diese angemahnt.

Doch wer beweist eigentlich, wer was „verschuldet“ hat?

– Die V-Leute in der Fußballszene? Lt. NRW-Innenminister R. Jäger werden diese zur Gefahrenabwehr eingesetzt (und das nicht nur in NRW). Ob dies dann wirklich zur GefahrenABWEHR zutrifft, sei mal dahin gestellt. Es soll in den Kurven ein Klima des Misstrauens gesät werden, immer wieder kommen Fälle auf, in denen junge Leute von behördlichen Stellen unter Druck gesetzt werden, um ihre Freunde und Kameraden zu denunzieren. Der DFB möchte offenbar nun auch noch, dass die Vereine zum „Verpetzen“ anstiften um eigene Strafen zu vermeiden. Was sonst soll man sich unter „Täterermittlung“ vorstellen?

Dazu sehr passend: „Ich frage mich, wie weit unser Land gekommen ist, wenn man Fußball-Fans mit politisch Extremen und Terroristen gleichsetzt“ (Philipp Markhardt, Sprecher der Aktionen ProFans und 12:12)

– Die Polizei, die häufig mit überzogenen Einsätzen und aggressivem Auftreten agiert? Ist sie objektiv? Gerade wenn massiv Pfefferspray gegen uns Fans eingesetzt wurde, liest man sofort polizeiliche Pressemitteilungen, in denen die Fans als die „Bösen“ dargestellt werden.

– Das Sportgericht des DFB, das durch nicht nachvollziehbaren Strafen (gutes Beispiel Luftschlangen beim BVB Spiel) und Verhängung utopischer Geldsummen auffällt?

Für uns gilt gerade im Hinblick auf dieses DFB-Papier mehr denn je:

Gegen Stigmatisierung von Fußballfans! Wir wehren uns gegen ein Klima der Angst!!!

Keine Sippenhaft und kein Denunziantentum in unseren Kurven!

Wir stehen zueinander und nicht gegeneinander!!! In den Farben getrennt in der Sache vereint!!!!

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