15 Mrz 2018

Presseschau 15. März 18

Die hohen Kosten für Polizeieinsätze im Umfeld von Fußballspielen sind ein nicht zu unterschätzender Faktor. Die Frage nach der Zuständigkeit und der Kostenübernahme steht schon länger im Raum, jedoch ohne abschließendes Urteil. Dies kommt jetzt aus Bremen und nimmt die Vereine in die Pflicht. Eine anderer Ansatz wäre dabei jedoch möglich.

Rot-Schwarze-Hilfe: Die Finanzierung der Polizeieinsätze – Ein anderer Ansatz wäre gefragt

„Die grundlegende Frage, die sich keiner der Medienanstalten im Bezug auf die Berichterstattung gestellt hat, lautet wie so oft: „Braucht man diese Massen an Polizei, dieses Aufgebot, was mit erheblichen finanziellen Kosten verbunden ist, überhaupt?“

Oder anders: Wenn es eine unabhängige Kommission geben würde, die die Reduzierung der Polizei bei Fußballspielen veranlassen würde, eine Behörde, die in der Lage ist, ein vernünftiges Maß abzuschätzen, dann würde man sich die Fragen über eine Finanzierung gar nicht so substantiell stellen müssen.“

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Wie weit geht die Überwachung von Fußballfans in deutschen Stadien? Diese Frage muss in Zeiten von Telefonüberwachung in Leipzig und Hannover sowie den diversen Hausdurchsuchungen in Dresden und Hamburg erlaubt sein. Etwas Licht ins dunkle bringt die Antwort auf eine kleine Anfrage im sächsischen Landtag. Das Ergebnis erinnert teilweise an alte, nicht gute, Zeiten.

Schwarz-Gelbe-Hilfe: Der Überwachungsstaat in der Fankurve

„Unter der Anfrage “Einsatz ziviler Polizeibediensteter bei Fußballspielen von SG Dynamo Dresden und weiterer sächsischer Fußballvereine” stellte der sächsische Abgeordnete drei Fragen an das SMI, die zwar größtenteils durch das Ministerium nicht beantwortet wurden, jedoch durch eine angehängte Statistik zum Einsatz ziviler Beamte in sächsischen Fußballstadien bürgerrechtlicher Sprengstoff ist. Aus dieser geht hervor, dass bei mindestens 75 Partien in sächsischen Fußballstadien […] zivile Polizeikräfte, neben den üblichen szenekundigen Beamten, in und um das Stadion Dienst getätigt haben.“

Neben der Überwachung durch Polizeikräfte, in zivil oder ganz offiziell, ist auch der Einsatz von Überwachungstechnik im Stadion Stand der Dinge. Man möchte meinen, es bedarf hier keiner Nachbesserung. Die CDU sieht dies scheinbar anders und stellt ein neues Konzept vor.

Osnabrücker Zeitung: Helfen intelligente Kameras gegen Hooligans?

„In der Debatte um Sicherheit in und vor Fußballstadien schlägt die CDU-Fraktion im Landtag den Einsatz intelligenter Kameratechnik vor. „Die Hooligans müssen aus den Stadien herausgehalten werden“, sagte der Abgeordnete Uwe Schünemann am Mittwoch im niedersächsischen Landtag. Mit neuer Kameratechnik sei es möglich, Straftäter zu identifizieren und dingfest zu machen, sagte er. Und ergänzte: „Wenn Herr Kretschmann in Baden-Württemberg das hingekriegt hat, müssen wir das auch können.““

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Im Nachklang der Bundesligapartie SV Werder Bremen gegen Mainz 05 kam es an gleich mehreren Punkten zu Aufeinandertreffen von Fans beider Mannschaften. Diese Vorkomnisse haben nun ein Nachspiel für Mitglieder der Bremer Fanszene, in Form von Hausdurchsuchungen durch die Polizei.

Hamburger Abendblatt: Durchsuchungen bei Ultras und Hooligans nach Krawallen

„Die Ermittlungen, die wegen schweren Landfriedensbruchs geführt werden, dauern auch nach Abschluss der Durchsuchungen an. Welche Beweismittel sichergestellt wurden und ob es Festnahmen gegeben hat, war zunächst nicht bekannt.“