18 Apr 2017

Presseschau 4.2/17

Die gewaltsame Auseinandersetzung zwischen der bayrischen Bereitschaftspolizei und den Fans von Erzgebirge Aue bei ihrem Gastspiel in Nürnberg war ein großes Thema in der Medienlandschaft.

Nordbayern.de: Fan-Video: Wirbel um Polizei-Einsatz nach Club-Spiel

„Nach dem Spiel, der FCN gewann mit 2:1, kam es dann zu einem Zwischenfall: Ein Video, das auf Facebook bereits Tausende Male geteilt wurde, zeigt einen Auer Fan, der von zwei Polizisten zu Boden gedrückt wird. Sie treten und schlagen auf ihn ein. Ihre Kollegen sichern das Ringen ab, unter anderem mit einem sichtlich nervösen Hund und dem Fuchteln von Pfefferspraydosen.“

Faszination Fankurve: Polizeigewalt? Video zeigt Vorgehen gegen Aue-Fans

„Ein weiterer Aue-Fan, der nach eigenen Angaben schlichten wollte, wurde von der Polizei mit Pfefferspray attackiert. „Ich werde zum Arzt gehen, mir ein ärztliches Attest holen und anschließend werde ich Anzeige erstatten. Man kann auf dem Video klar erkennen, dass von mir keine Gewaltbereitschaft ausging“, erklärte der Aue-Fan gegenüber Tag 24.“

 

Beim Spiel Hannover96 gegen den 1. FC Union Berlin brüstet sich die Polizei damit eine Drittortauseinandersetzung verhindert zu haben. Das es sich dabei eben nicht um ein geplantes Treffen, sonder Zufall handelte, stellt jetzt die Fanhilfe Hannover mit freundlicher Unterstützung der Eisernen Hilfe dar:

Fanhilfe Hannover: Fanhilfen kritisieren Einsatzkonzept beim Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin

Eine verabredete Drittortauseinandersetzung sieht entsprechend anders aus, puren Zufall nennen wir es.
Nach Kenntnis der Eisernen Hilfe gab es anschließend einen Platzverweis für die Unioner, die sich umgehend auf den Weg nach Berlin machen mussten – wohlgemerkt, ohne eine Minute des Spiels gesehen zu haben. Eine Ausnahme bildeten diejenigen Unioner, die mit dem Auto angereist waren. Diese „durften“ auf ihre Mitfahrer aus dem Stadion warten, natürlich gut bewacht von Einsatzkräften.“

 

Von einem erfreulich abgeschlossenen Fall kann die Schwarz-Gelbe-Hilfe aus Dresden berichten. Das tragen des Symbols „ACAB“ bleibt im engen Rahmen weiterhin erlaubt.

Schwarz-Gelbe-Hilfe: Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen Dynamofan eingestellt

„Ähnlich der Verfahren gegen 28 Dynamoanhänger nach dem Pokalspiel gegen einen Bundesligisten aus Leipzig, versuchte nun die Ordnungsbehörde der Stadt Kaiserslautern die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zum Thema “ACAB” und damit die, durch das Grundgesetz geschaffene, Freiheit auf Meinungsäußerung aller entgegenzuwirken. Erneut konnte durch enge Zusammenarbeit mit dem Rechtsanwalt der AG Fananwälte, Dr. Andreas Hüttl, eine Ordnungswidrigkeit §118 des OWiG gegen ein Mitglied der Schwarz-Gelben Hilfe verhindert werden.“

 

Die Hilfe aus Rostock informiert ihre Mitglieder über die Praxis „Betretungsverbote“ und gibt Handlungshilfen für Betroffene.

Blau Weiß Rote Hilfe: Betretungsverbote im Zuge von Spielen des F.C. Hansa Rostock

„Daher rufen wir alle Betroffenen auf, sich sofort mit uns in Verbindung zu setzten, wenn eine Anhörung zu einem Betretungsverbot von einer Ordnungsbehörde im Briefkasten landet; und nicht zu warten, bis der Bescheid zugestellt wird.“

 

Das Derby gegen Köln stellt für Mönchengladbach ein besonderes Spiel dar. Die Fanhilfe aus Mönchengladbach arbeitet den Polizeieinsatz vor sowie nach dem Spiel aus ihrer Sicht auf und übt heftige Kritik. Dazu berichtet ebenfalls RP-Online.

Fan-Hilfe Mönchengladbach: Fan-Hilfe Mönchengladbach kritisiert Polizeieinsätze vor und nach dem Derby gegen Köln

Die Fan-Hilfe Mönchengladbach beobachtet mit Sorge, dass es anscheinend überhaupt nicht nötig ist, dass Fans diesen sprichwörtlichen Ast absägen müssen. Viel mehr setzt die Polizei die Axt selbst auch dann an, wenn überhaupt gar kein Fehlverhalten der Fanseite vorliegt. In aller Klarheit wollen wir sagen: Dass bei beiden Geschehnissen nicht viel Schlimmeres passiert ist, ist nicht selbstverständlich und liegt einzig und allein an der Besonnenheit der Fans.

RP-Online: Fan-Hilfe kritisiert Einsatz der Bundespolizei am Derbytag

“ ‚Wenn sich Borussia-Anhänger falsch behandelt fühlen, können sie sich aber gerne bei uns melden‘, sagte die Sprecherin der Bundespolizei.“